Das Schweigen der Flusskrebse

Letzte Änderung 3. Februar 2024

Aufnahmedatum: 18. Mai 2012

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Der Gesang der Flusskrebse (Film)

Der Film Der Gesang der Flusskrebse (Olivia Newman, 2022) zeigt die Geschichte von Kya, die seit ihrer Kindheit zurückgezogen in den Sümpfen an der Küste von North Carolina lebt. Nachdem erst ihre Mutter, dann ihre Geschwister und schließlich ihr alkoholkranker und gewalttätiger Vater sie verlassen haben, ist sie als 10jähriges Mädchen in der Natur auf sich allein gestellt.

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Einzig Jumpin und Mabel, ein schwarzes Händler-Ehepaar aus dem nächstgelegen Ort, unterstützen sie, indem sie ihr gesammelte Muscheln und geräucherte Fische abkaufen.

Schließlich lernt Kya den wenige Jahre älteren Tate kennen, der sie in Lesen und Schreiben unterrichtet. Doch auch Tate lässt sie alleine zurück, als er zum College geht. Zu einem vereinbarten Treffen am 4. Juli an ihrem gemeinsamen Lieblingsstrand erscheint Tate nicht. Kya wartet vergeblich auf ihn und ist tief verletzt.

Einige Jahre später bandelt der lokale Frauenschwarm und Quarterback Chase mit der nun 20jährigen Kya an. Sie lässt sich auf ihn ein, bis sie erfährt, dass er bereits verlobt ist, und beendet die Beziehung. Chase akzeptiert das nicht und versucht, Kya zu vergewaltigen, wird aber von ihr abgewehrt, woraufhin er ihr Haus in der Marsch verwüstet.

Carolina – Taylor Swift
Titellied des Films

Nachdem Tate sein Studium abgeschlossen hat, kehrt er zurück und arbeitet in einem neuen biologischen Forschungszentrum am Rand des Sumpfgebiets. Obwohl er Kya um Verzeihung bittet und ihr seine Liebe gesteht, ist sie noch nicht bereit ihm zu vergeben.

Schon seit ihrer Kindheit hatte Kya die Pflanzen- und Tierwelt der Marsch gesammelt, gezeichnet und beschrieben. Tate kann sie dazu ermuntern, ihre Aufzeichnungen an einen Verlag zwecks einer Veröffentlichung zu senden. In der Folge erscheint eine Serie von Büchern, die Kya einen Lebensunterhalt und die Übertragung des Marschlandes, auf dem sie lebt, in ihren Besitz und in ein Naturschutzgebiet ermöglichen.

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Bald darauf wird Chase tot aufgefunden und Kya wird verdächtigt, ihn ermordet zu haben. Es kommt zum Prozess, in dem sie mangels Beweisen freigesprochen wird.

Kya und Tate versöhnen sich, leben fortan zusammen im Marschland und erforschen die Natur. Nachdem Kya im Alter von 70 Jahren verstorben ist, sucht Tate nach der Besitzurkunde für das Land und findet dabei versteckte Aufzeichnungen von Kya.

Am Ende des Films heißt es:

Der Sumpf weiß alles über den Tod und definiert ihn nicht unbedingt als Tragödie. Und schon gar nicht als Sünde. Er weiß, dass jedes Lebewesen tut, was es tun muss, um zu überleben. Und dass manchmal das Raubtier sterben muss, damit die Beute überlebt.

aus dem Film: Der Gesang der Flusskrebse (Olivia Newman, 2022)
zitiert nach: www.moviequotesandmore.com (Übersetzung: www.deepl.com/de/translator)
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Der Gesang der Flusskrebse (Roman)

Der Film beruht auf dem gleichnamigen Roman Der Gesang der Flusskrebse der Schriftstellerin und Zoologin Delia Owens. Als Kind verlebte Owens die Sommerurlaube mit ihren Eltern in North Carolina, wo auch ihr Romandebüt spielt.

Das Buch erschien 2019 in einer deutschen Übersetzung beim Verlag hanserblau, nachdem es 2018 unter dem Titel Where the crawdads sing beim Verlag G. P. Putnam’s Sons veröffentlicht worden war.

Die Auflösung am Ende des Buches erfolgt auf poetische Weise. Tate findet Gedichte von Kya, die sie in der lokalen Presse unter dem Pseudonym Amanda Hamilton veröffentlicht hatte.

Schließlich entdeckt er das folgende Gedicht:

Leuchtkäfer

Ihn anzulocken war so leicht
Wie rote Rosen senden.
Doch wie Leuchtkäferzeichen luden sie ein
Ein Leben zu beenden.

Eine letzte Berührung
Unvollendet.
Der letzte Schritt, eine Falle.
Er stürzt hinab, hinab.
Die Augen noch auf mich gerichtet
Bis sie eine andere Welt erblicken.

Ich sah die Veränderung.
Erst eine Frage
Dann eine Antwort.
Schließlich ein Ende.

Und Liebe wandelt sich zu dem
Was sie war, bevor sie begann. A. H.

Delia Owens
zitiert nach: Der Gesang der Flusskrebse, S. 456. Verlag hanserblau, 30. Edition, Berlin, 22. Juli 2019. Übersetzung: Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
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Das Schweigen im Busch

Zusammen mit ihrem Ehemann, dem Biologen Mark Owens, und dessen Sohn aus erster Ehe, Christopher Owens, lebte die Zoologin Delia Owens über zwanzig Jahre in verschiedenen afrikanischen Ländern und erforschte Elefanten, Löwen und Hyänen. 

Der fiktive Mord aus dem Roman „Der Gesang der Flusskrebse“ könnte durch eine echte Tat inspiriert worden sein. In der Dokumentation „Deadly Game: The Mark and Delia Owens Story“ des Senders ABC News aus dem Jahr 1996 über das Ehepaar Owens in Sambia wird ein Wilderer vor laufender Kamera erschossen. Wer die Tat verübte ist auf den Bildern nicht zu erkennen. Es gibt den Verdacht, dass Christopher Owens der Schütze gewesen sein könnte. Nach den Recherchen des Journalisten Goldberg sollen die Owens als selbsternannte Tierschützer bei der Verfolgung von Wilderern Selbstjustiz ausgeübt haben. (vgl. Anna-Lena Jaensch: Vorwürfe gegen die Autorin. in sueddeutsche.de 18. Juli 2022)

Der Busch ist der perfekte Ort, um einen Mord zu begehen … Die Tiere fressen die Beweise.

Polizeipräsident Graphael Musamba
zitiert nach: Jeffrey Goldberg: Where the Crawdads Sing – Author Wanted for Questioning in Murder. in: theatlantic.com 18. Juli 2022 (Übersetzung: www.deepl.com/de/translator)
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