Das steinreiche Milos

Letzte Änderung 5. Januar 2023

Die griechische Insel Milos gehört zu den Westkykladen der Ägäis. Sie wurde bekannt durch die Venus von Milo (griechisch: Aphrodite von Melos), die dort 1820 gefunden und vom französischen Botschafter im Osmanischen Reich in den Louvre entführt wurde, wo sie heute noch gegen den Protest der Griechen festgehalten wird.

Milos umschließt fast vollständig eine ausgedehnte Bucht, die durch einen Vulkankrater gebildet wurde. Durch die vulkanische Vergangenheit ist die Insel reich an Bodenschätzen. Im Bergbau und den damit verknüpften Wirtschaftsbereichen sind heute mehr Einwohner beschäftigt als im Tourismus. Die Abbaustätten liegen versteckt vor den Augen der Touristen im Landesinneren, in entlegenen Buchten und im wenig besiedelten Westen der Insel.

Pollonia

An der nordöstlichen Spitze der Insel, etwa zehn Kilometer entfernt vom Fährhafen Adamas, befindet sich Pollonia, ein malerisches Fischerdorf. Die Ansiedlung mit einem großen Angebot an Unterkünften erstreckt sich um eine friedliche Bucht mit Sandstrand. In den Tavernen unmittelbar am Wasser gibt es traditionelle Fischgerichte und Meeresfrüchte. Von Pollonia starten Boote zu den Inseln Kimolos und Glaronisia sowie zur Ausgrabungsstätte von Phylakopi.

Sýrmata

Ein Wahrzeichen von Milos und typisch für die volkstümliche Inselarchitektur der Kykladen sind die Sýrmata, Bootshäuser, die in das weiche Vulkangestein der Insel gehauen wurden. Sie dienten in erster Linie als geschützte Garagen für die Fischerboote während der Winterzeit und später als Wohnhäuser. Die Fischer zogen ihre Boote mit Drähten (griechisch: Sýrmata) bis in die Gebäude. Heute sind die meisten Bootshäuser in Ferienhäuser umgewandelt worden, wie z.B. die Beach Suite Syrma:

Sarakiniko 

Die Sarakiniko-Bucht liegt an der Nordküste von Milos und hat den bekanntesten Strand der Insel, obwohl er nur aus einem kurzen Sandstreifen besteht. Die Schönheit der Bucht entfaltet sich vor allem bei Sonnenuntergang. Sie ist auch аls Mondbucht bekannt, denn ihre Felsformationen im Licht der untergehenden Sonne wirken wie eine Landschaft auf einеm аußerirdischen Planeten.

Paliochori

Der Strand von Paleochori sieht aus wie ein Gemälde, denn die Farbpalette der vulkanischen Felsenküste umfasst rote, rosa, gelbe, grüne und weiße Farbtöne. Immer wieder brechen Teile des Vulkangesteins ab und stürzen auf den Strand bis ins Meer.

Tagebau auf Milos

Auf Milos gibt es die größten Vorkommen von Perlit und Bentonit in Europa, wichtige Rohstoffe für die Bau-, Chemie- und Pharmaindustrie. Abgebaut werden außerdem Kaolin, Zeolith, Baryt, Schwefel, Silicium, Puzzolan, Mangan und Trachyt. Dem Widerstand der Inselbewohner ist es zu verdanken, dass die Bodenschätze an Gold und Silber wegen befürchteter Schäden durch Cyanid-Einsatz nicht ausgebeutet werden (vgl. welt.de).

Plaka

Die Plaka ist das Hauptdorf von Milos. Sie liegt an den Hängen eines Vulkanhügels an der Einfahrt in die Bucht. Ein Labyrinth von engen Gassen zieht sich durch den Ort mit zahlreichen Läden, Cafés und Tavernen.

In der Nähe der Kirche Panagia Korfiatissa befindet sich die Marmara Sand Gallery von Asterios Paplomatas. In seinem Laden verkauft er Bilder, Untersetzer, Aschenbecher und Lampenschirme, deren Oberflächen mit buntem Sand gestaltet sind. In einem Nebenraum hängen Landkarten von allen Erdteilen mit Sandproben aus der ganzen Welt. Asterios hat den Sand mit Leim auf kleine Kärtchen geklebt und sie an ihren entsprechenden Fundorten auf der Karte befestigt. Als Höhepunkt demonstriert er, wie zwei verschiedene Sandproben, die bei Tageslicht nahezu identisch aussehen, im ultravioletten Licht einen Unterschied in Färbung, Zusammensetzung und Körnung erkennen lassen.

Mehr zum Sandmuseum findet man im Online-Fotobuch Eine Sendung Sand.

Von der Terrasse der Kirche Panagia Korfiatissa, die der Mutter Gottes gewidmet ist, hat man am Rande der Plaka eine grandiose Sicht auf das Meer und die Einfahrt der Inselbucht.

Auf dem Gipfel des Hügels und den Ruinen des Kastro, einer venezianischen Burg aus dem Mittelalter, thront die Kirche Panagia Thalassitra. Von dort hat man die beste Aussicht auf die Insel, die Plaka, das Meer und den Sonnenuntergang.