Auf der Chora von Serifos

Letzte Änderung 5. Januar 2023

Die Insel Serifos mit ihrer kargen Landschaft zählt zu den Westkykladen der griechischen Ägäis. Ihre raue wilde Seite und ihre beschränkten Vergnügungs- und Einkaufsmöglichkeiten haben den Massentourismus ferngehalten. Dafür bietet sie selbst zur Hochsaison umso mehr Ruhe und Abgeschiedenheit mit kristallklarem Meerwasser und wunderbaren Sandstränden. Mit einer Fähre von Piräus erreicht man Serifos in 2,5 Stunden.

Sehenswürdigkeiten

Hoch über dem Hafen Livadi liegt die Chora von Serifos, der zentrale Ort der Insel, wohin sich die Bewohner zum Schutz gegen Piraten in der Vergangenheit zurückgezogen hatten. Die Kirche Agios Konstantinos, die auf den Ruinen einer venezianischen Burg errichtet wurde, befindet sich auf dem höchsten Punkt der Chora. Der zentrale Platz des oberen Ortsteils, Ano Chora, ist der Pano Piatsa mit der Kirche Agios Athanasius, dem neoklassizistischen Rathaus und dem sehr empfehlenswerten Café Stou Stratou. Im Zentrum des unteren Ortsteils, Kato Chora, steht die Kirche Moni Evangelistrias. Eine Liste aller Sehenswürdigkeiten mit herausragenden Fotos findet man auf der Website Discover Serifos.

Das Männerkloster Taxiarches (Erzengel) in der Nähe des Dorfes Galani wurde 1572 erbaut und war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts das spirituelle und kulturelle Zentrum der Insel. Zum Schutz gegen Überfälle ist es von einer bis zu vier Meter hohen Festungsmauer umgeben. Geweiht ist es den Erzengeln Michael und Gabriel, die zugleich die Inselheiligen sind.

Am Kap Spathi, an der Südküste der Insel, steht 60 Meter über dem Meeresspiegel der Leuchtturm von Serifos, ein malerisches Steingebäude aus dem Jahr 1900. Es ist von einer Terrasse umgeben, der wie ein Balkon über der Ägäis thront.

Geschichte

In den vergangenen 5000 Jahren hatte der Bergbau immer wieder eine große Bedeutung für Serifos. Bereits zu minoischer Zeit (2600-1500 v.Chr.) wurden die Eisenerz- und Kupfervorkommen der Insel ausgebeutet. In ihrer wechselhaften Geschichte gehörte sie zum Attischen Seebund, war unter der Kontrolle der Ptolemäer, der Römer, der Venezianer, der Osmanen, der Russen und wurde nach der griechischen Revolution 1929 Teil des neuen griechischen Staates, bevor sie im 2. Weltkrieg von den Italienern und Deutschen besetzt wurde. Allen Besatzungsmächten gemeinsam war das Interesse an den Erzvorkommen. Durch die industrielle Eisenerzförderung ab Mitte des 19. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung 1912 auf 4.400 Einwohner, wovon 2.000 Minenarbeiter waren. Heute leben nur noch 1.400 Menschen auf der Insel. 1965 wurden die letzten Minen geschlossen. Man findet die zum Kulturdenkmal erklärten Überreste von neoklassizistischen Verwaltungsgebäuden, Bergarbeiterunterkünften und Verladestationen in der Gegend rund um Megalo Livadi.